Rechtsgrundlagen
Gesetzgeber für das Datenschutzrecht ist der jeweilige Diözesanbischof, bei Ordensgemeinschaften päpstlichen Rechts der jeweilige Ordensobere. Daher existieren formal 29 weitgehend gleichlautende Versionen des KDG (27 Diözesen und Katholische Militärseelsorge), ein KDG für den Bereich des Verbands der Diözesen Deutschlands sowie formal viele gleichlautende, durch den jeweiligen Ordensoberen erlassene Fassungen der KDR-OG.
Neben dem eigentlichen Datenschutzgesetz gibt es noch einige weitere Gesetze, die ebenso einheitlich in Simultangesetzgebung erlassen werden, genuines Diözesanrecht, das sich unterscheidet, und als einziges tatsächlich einheitliches Gesetz die Datenschutzgerichtsordnung.
Gesetz über den kirchlichen Datenschutz
- Gesetz über den Kirchlichen Datenschutz (KDG) in der Fassung des einstimmigen Beschlusses der Vollversammlung des Verbandes der Diözesen Deutschlands vom 20. November 2017
- Gesetz über den Kirchlichen Datenschutz für den Verband der Diözesen Deutschlands und die Dienststellen und Einrichtungen der Deutschen Bischofskonferenz (KDG-VDD) in der Fassung des Beschlusses der Vollversammlung des Verbandes der Diözesen Deutschlands vom 23. April 2018
- Kirchliche Datenschutzregelung der Ordensgemeinschaft päpstlichen Rechts (KDR-OG) in der Fassung des Vorstandsbeschlusses des DOK Deutschen Ordensobernkonferenz e.V. vom 30. Januar 2018
Weitere Rechtsgrundlagen
- Durchführungsverordnung zum Gesetz über den Kirchlichen Datenschutz (KDG-DVO) in der Fassung des einstimmigen Beschlusses der Vollversammlung des Verbandes der Diözesen Deutschlands vom 19. November 2018
- Kirchliche Datenschutzgerichtsordnung (KDSGO)
- Durchführungsverordnung zur Kirchlichen Datenschutzregelung der Ordensgemeinschaft päpstlichen Rechts (KDR-OG) (KDR-OG-DVO)
- Gesetz über das Verwaltungsverfahren im kirchlichen Datenschutz (KDS-VwVfG) (in der Speyerer Fassung)
- Gesetz zum Schutz von Patientendaten bei der Seelsorge in katholischen Einrichtungen des Gesundheitswesens (Seelsorge-PatDSG) (in der Würzburger Fassung)
Diözesanes Recht
Aufsichtsbehörden
- Bayern – Bamberg, Würzburg, Eichstätt, Regensburg, Augsburg, Passau, München und Freising: Gemeinsame Datenschutzaufsicht der bayerischen (Erz-) Diözesen
- Nordrhein-Westfalen – Aachen, Essen, Köln, Münster (ohne Vechta), Paderborn.: Katholisches Datenschutzzentrum Dortmund
- Südwestdeutschland – Freiburg, Fulda, Limburg, Mainz, Rottenburg-Stuttgart, Speyer und Trier: Katholische Datenschutzzentrum Frankfurt/M.
- Ostdeutschland – Berlin, Dresden-Meißen, Erfurt, Görlitz, Magdeburg, Katholische Militärseelsorge: Kirchliche Datenschutzaufsicht der ostdeutschen Bistümer und des Katholischen Militärbischofs
- Norddeutschland – Hamburg, Hildesheim, Osnabrück, Offizialat Vechta: Der Diözesandatenschutzbeauftragte
- Ordensgemeinschaften päpstlichen Rechts: Gemeinsamer Ordensdatenschutzbeauftragter DOK
- Die katholischen Aufsichtsbehörden arbeiten in der Konferenz der Diözesandatenschutzbeauftragten zusammen.
Datenschutzgerichtsbarkeit
Mit besonderem Mandat des Apostolischen Stuhls wurde die Deutsche Bischofskonferenz ermächtigt, eine bistumsübergreifende Datenschutzgerichtsbarkeit mit zwei kirchlichen Gerichten in Datenschutzangelegenheiten einzurichten.
- Interdiözesanes Datenschutzgericht (1. Instanz)
- Datenschutzgericht der Deutschen Bischofskonferenz (2. Instanz)
- Entscheidungssammlung der Datenschutzgerichte
Äußerungen des Gesetzgebers
- Verband der Diözesen Deutschlands: Häufig gestellte Fragen – neues Kirchliches Datenschutzgesetz (KDG)
- Datenschutz und Melderecht der katholischen Kirche 2006. Hg. vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz. Arbeitshilfen Nr. 206. 4., korrigierte und ergänzte Auflage. (Bonn 2018).